Eisenstadt: "Feel the Pulse" als Kreativpool für ReligionslehrerInnen
Seitdem das Projekt "feel the pulse – weil der Mensch zählt" am 1. Oktober 2019 von der Berufsgemeinschaft der ReligionslehrerInnen in Zusammenarbeit mit dem IRPD (Institut für Religionspädagogik und Diversität) ins Leben gerufen wurde, hat sich viel getan.
Aus einer ehrenamtlichen Team-Arbeit, deren Resultat als Jubiläumsgeschenk an die Diözese Eisenstadt gedacht war, wird nun ein langfristiges Projekt, das mit Unterstützung der Diözese fortgeführt wird.
Im Bild (von links nach rechts): Grete Hermann, Walter Hermann, Katharina Stipsits und Anna Tumaras-Erhard vom "feel the pulse"-Team, Diözesansprecher Dominik Orieschnig, Leiterin des Schulamtes Andrea Berger-Gruber und Redakteurin des Medienbüros Nora Demattio.
Religionsunterricht – Branding nach außen und innen
"Das Anliegen zum Zeitpunkt der Geburt des Projekts im Vorjahr war eine positiv motivierende, dringend notwendige moderne Öffentlichkeitsarbeit des Religionsunterrichts", so Katharina Stipsits, Religionslehrerin und Teil des "feel the pulse"-Teams. Im Mittelpunkt standen damals – und stehen nach wie vor – die Kinder und Jugendlichen mit ihren ReligionslehrerInnen.
Auf der 2019 anlässlich des Diözesanjubiläums ins Leben gerufenen Webseite www.de2020.at entstand das ambitionierte Homepageprojekt.
Ziel war es, den Religionsunterricht der Öffentlichkeit zu präsentieren und das Thema Religion und Glaube "innovativ, mutig und zeitgemäß zum Ausdruck zu bringen – als Zeichen des gelebten Miteinanders und der Wirkkraft des Religionsunterrichts", so Burgenlands ReligionspädagogInnen in ihrer Aussendung zum Projekt.
Aufbauend auf den Erfahrungen des ersten Jahres wurde der "Servicebereich" für das Schuljahr 2020/21 mit einem völlig neuen Konzept wesentlich erweitert. Im Rahmen dessen wird auf der Lehrplattform LMS eine geschützte Begegnungs- und fachbezogene Austauschzone für Lehrende angeboten und das Branding nach innen unterstützt.
Eine neue Form der Pädagogik
"feel the pulse – weil der Mensch zählt" ist ein neues Modell, bei dem ProfessorInnen untereinander Lehrmittel zur Verfügung stellen und besprechen. Aus der Situation des Lockdowns entstand so eine neue Form der Pädagogikvermittlung zwischen Professoren. "Das ist etwas, das man nicht auf die Corona-Situation beschränken darf, sondern langfristig fördern muss", so Diözesansprecher und Kirchenjurist Dominik Orieschnig.
Andrea Berger-Gruber, Schulamtsleiterin betont: "Präsenzunterricht ist gerade im Religionsunterricht nicht ersetzbar. Aber man kann ergänzen." Das zeigte auch das Resultat der Befragung zum Thema "Home-schooling" im Corona-Sommersemester von mehr als 100 burgenländischen Religionslehrenden seitens des Schulamtes.
Neue Zeiten fordern neue Konzepte
Die Berufsgemeinschaft der Religionslehrenden nutzt damit gemeinsam mit dem IRPD und dem Schulamt der Diözese Eisenstadt den Startvorteil aus dem Frühjahr, um einen völlig neuen Weg der digitalen und analogen Zusammenarbeit zwischen ReligionslehrerInnen zu gehen. Durch die Zusammenarbeit ist die Diözese Eisenstadt Vorreiter dieses visionären Projektes, das eigentlich als Geschenk an sie zum 60-Jahr-Jubiläum gedacht war.
Impulse, Ideen und Unterrichtskonzepte werden im Online-Seminar digital erarbeitet, analog und/oder digital in der Klasse umgesetzt und zum Abschluss digital präsentiert. Diese duale Konzeption ermöglicht trotz möglicherweise nötiger physischer Distanz Flexibilität im Unterricht sowie die Chance, über den eigenen Klassenraum hinweg die Vielfalt von Religionsunterricht zu zeigen.
Interaktive Projekte für den modernen Religionsunterricht
Neu im Angebot von "feel the pulse – weil der Mensch zählt" ist auch das Angebot von interaktiven Projekten, zu denen sich interessierte Lehrkräfte anmelden können. Das Erste – mit dem Titel "Mach dich stark!" – startete bereits am 1. Oktober und ist voll ausgebucht.
Dieser Anklang freut selbstverständlich, denn "es war schon die Frage, wie das Angebot angenommen wird. Trauen sich Lehrer?" so Walter Hermann, pensionierter Lehrer und Teil des "feel the pulse"-Teams. "Aus meiner jahrzehntelangen rückblickenden Erfahrung ist es schon so, dass man in den meisten Fällen für seinen Unterricht alleine verantwortlich ist und auch alleine in seinem Klassenzimmer bleibt. In diesen Projekten ist es anders. Hier machen wir die 'Klassenfenster' auf, lassen hineinschauen, tauschen einander gegenseitig aus; man gibt Unterlagen weiter, stellt sie anderen zur Verfügung und wird selbst bereichert."
Weitere Projekte bis Mai 2021 sind bereits geplant. Am 16. November startet "There is a crack in everything, that’s how the light gets in" (Leonhard Cohen). Informationen zur Anmeldung finden Sie auf der Homepage www.de2020.at
Diözese Eisenstadt – Dankbarkeit und Anerkennung
Was ursprünglich als Geschenk der Berufsgemeinschaft der Religionslehrenden an die Diözese Eisenstadt und an das Schulwesen gedacht war, sei durch den großen Erfolg zu einer "dauerhaften Blüte" gelangt, heißt es in der Aussendung der Diözese Eisenstadt anlässlich der Übergabe des Projekts.
Es sei nicht bei einem einmaligen Geschenk geblieben, sondern "es wurde Wachstum gestiftet. Im Namen des Bischofs und im Namen aller, die von diesem Projekt profitieren, und das ist im weitesten Sinne die gesamte Diözese, Dankeschön für eure Arbeit", bedankte sich Diözesansprecher Dominik Orieschnig beim engagierten Projektteam.
Schauen Sie sich um auf der Projektwebseite www.de2020.at!