Mag Gott mich immer?
Ja. Gott mag mich immer. Weil er mich kennt und liebt – von Anfang an, als ich noch gar nichts wusste und konnte. Weil er wollte, dass es mich gibt.
Mag Gott mich immer?
Ja. Gott mag mich immer. Weil er mich kennt und liebt – von Anfang an, als ich noch gar nichts wusste und konnte. Weil er wollte, dass es mich gibt.
Jeder kennt diese Gefühle, die uns manchmal plagen: Wir fühlen uns ungeliebt oder allein. Vielleicht hatten wir Streit mit jemandem. Oder wir haben etwas getan, das jemand anderen verletzt hat. Wie also soll das überhaupt gehen, dass uns jemand immer, wirklich immer liebhat - ganz egal, was wir vielleicht angestellt haben?
Christinnen und Christen glauben: Gott kennt mich, kennt jeden Menschen. Er hat genau mich und dich gewollt, uns alle. Er steht zu uns, ohne jede Vorbedingung. Und er hat jeden einzelnen von uns tatsächlich immer lieb. Wenn wir froh und glücklich sind, und auch dann, wenn wir uns ganz allein fühlen. Wenn wir einen Fehler gemacht haben. Wenn etwas schiefgegangen ist. Wenn ich unzufrieden bin mit mir und mit der Welt. Gott kann zwar durchaus auch zornig werden. Das ändert aber nichts daran, wie er zu uns Menschen steht.
Raum zur Begegnung und Versöhnung – auch das ist Religionsunterricht. Im Religionsunterricht ist diese bedingungslose Liebe Gottes zu jedem Menschen Thema. Mag Gott mich also wirklich immer? Ich glaube – ja.
Gottes vorbehaltlose Treue
Die im Humanismus artikulierte und in der Menschrechtserklärung festgehaltene Überzeugung von der unantastbaren Würde aller Menschen unabhängig von Geschlecht, Alter, Stand, Herkunft und Religion hat ihre Wurzeln auch im Christentum. Schon in den Schöpfungserzählungen ist das Menschenbild zutiefst verbunden mit dem Gedanken der Gleichheit und Geschwisterlichkeit aller Menschen.
Zugleich wird festgehalten, dass Gott jeden einzelnen Menschen in seiner Einzigartigkeit gewollt und geschaffen hat. Der Mensch lebt aus dieser grundsätzlichen und unverlierbaren existentiellen Annahme heraus. Der biblische Gedanken des Bundes betont zudem, dass Gott dem Menschen treu bleibt, selbst wenn sich dieser abwendet, wenn er Fehler macht, andere verletzt, wenn ihm die eigene Selbstannahme schwerfällt. In diesem Punkt übersteigt die göttliche Treue und Vergebungsbereitschaft tatsächlich alle menschliche Vorstellungskraft.
Religionsunterricht: Raum für kritische Auseinandersetzung
Im katholischen Religionsunterricht gibt es keine vorgefertigten, einfachen Antworten auf all die Fragen, die Kinder und Jugendliche sich selbst und ihren Lehrerinnen und Lehrern stellen. Es gibt vielmehr Raum für Diskussionen, für die Auseinandersetzung mit verschiedenen Positionen und Antworten. Die können nämlich ganz unterschiedlich ausfallen und das hängt beispielsweise auch vom persönlichen Zugang jeder Einzelnen und jedes Einzelnen ab. Deswegen ist auch die Antwort, die ganz oben zu lesen ist, nur eine von verschiedenen möglichen Reflexionen zur aktuellen Frage.
Dabei bietet der katholische Religionsunterricht jedoch immer Orientierung — und einen (ethischen) Werterahmen, der aus transparenten und klar ausgewiesenen Glaubensinhalten gespeist wird. Religionsunterricht liefert einen theologischen Blickwinkel und betreibt dabei trotzdem keine reine Glaubensunterweisung. Er möchte vielmehr Glaubensinhalte mit der Lebenspraxis von Kindern und Jugendlichen, mit aktuellen gesellschaftlichen Fragestellungen und unterschiedlichen weltanschaulichen Positionen in Beziehung setzen. Auch Kritik an manchen Inhalten der katholischen Glaubenstradition hat hier Platz und wird ebenso im Unterricht reflektiert und diskutiert.
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