Hat das etwas mit mir zu tun?
Ob ich an Gott glaube oder nicht – die großen Fragen der Menschen nach Glück, Gemeinschaft, Verantwortung betreffen auch mich. Wie ich mich damit auseinandersetze, liegt an mir.
Ob ich an Gott glaube oder nicht – die großen Fragen der Menschen nach Glück, Gemeinschaft, Verantwortung betreffen auch mich. Wie ich mich damit auseinandersetze, liegt an mir.
Wir alle sind Teil dieser Welt. Jede und jeder von uns wirkt mit daran, wie unsere Zukunft aussehen wird. Manchmal intensiver, manchmal nur am Rand. Aber alle sind gefordert, sich den großen Fragen der Menschheit zu stellen und ihre Antwort darauf, ihren Umgang damit zu finden.
Christinnen und Christen wissen um ihre grundsätzliche Schöpfungsverantwortung. Sie wissen, dass wir alle unsere Welt mitgestalten. Niemand kann sich heraushalten. Es braucht jede und jeden Einzelnen, um die Herausforderungen der Gegenwart zu meistern.
Das Stichwort Klimawandel liegt da beispielsweise auf der Hand: Klimaschutz und die Sorge um die Umwelt, nachhaltiges ökologisches Handeln - all das sind Themen, die etwa auch im Religionsunterricht diskutiert werden. Als Konsequenz einer biblisch verbürgten Verantwortung für die Schöpfung.
Wenn ich mir vor diesem Hintergrund die Frage stellt "Hat das etwas mit mir zu tun?", dann lautet meine Antwort "Ich glaube – ja".
Glaube bedeutet Verantwortung. Und Praxis!
Glaube wird in der Tradition des Christentums verstanden als die persönliche Antwort des Menschen auf einen persönlichen Anspruch Gottes. Es geht um einen fortwährenden Dialog zwischen Gott und Mensch. Und es geht vor allem auch darum, was dieser Anspruch im Hier und Heute ganz konkret bedeutet. Es reicht nicht aus, den Blick allein auf den Himmel zu richten. Vielmehr braucht es für Christen die Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit.
Wo der persönliche, praktische Einsatz gefordert ist, zeigt sich der Anspruch, den die Einzelne und der Einzelne zu verantworten hat. Denn Christus, so heißt es im Evangelium, begegnet uns vor allem im Nächsten, im Hungernden, im nach Gerechtigkeit Dürstenden, im Einsamen und im Fremden. Das Matthäusevangelium bringt es auf den Punkt: "Was ihr dem geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan."
Religionsunterricht: Raum für kritische Auseinandersetzung
Im katholischen Religionsunterricht gibt es keine vorgefertigten, einfachen Antworten auf all die Fragen, die Kinder und Jugendliche sich selbst und ihren Lehrerinnen und Lehrern stellen. Es gibt vielmehr Raum für Diskussionen, für die Auseinandersetzung mit verschiedenen Positionen und Antworten. Die können nämlich ganz unterschiedlich ausfallen und das hängt beispielsweise auch vom persönlichen Zugang jeder Einzelnen und jedes Einzelnen ab. Deswegen ist auch die Antwort, die ganz oben zu lesen ist, nur eine von verschiedenen möglichen Reflexionen zur aktuellen Frage.
Dabei bietet der katholische Religionsunterricht jedoch immer Orientierung — und einen (ethischen) Werterahmen, der aus transparenten und klar ausgewiesenen Glaubensinhalten gespeist wird. Religionsunterricht liefert einen theologischen Blickwinkel und betreibt dabei trotzdem keine reine Glaubensunterweisung. Er möchte vielmehr Glaubensinhalte mit der Lebenspraxis von Kindern und Jugendlichen, mit aktuellen gesellschaftlichen Fragestellungen und unterschiedlichen weltanschaulichen Positionen in Beziehung setzen. Auch Kritik an manchen Inhalten der katholischen Glaubenstradition hat hier Platz und wird ebenso im Unterricht reflektiert und diskutiert.
Neugierig auf noch mehr Fragen und Antworten?